Durch Schließung von Schulen und Kindertagesstätten sind während der Corona-Pandemie sogenannte Präventionsketten unterbrochen worden.

Uwe Schwarz MdL

Wie die Uslarer SPD-Kreistagsabgeordnete Heidi Emunds berichtet, befürchten Fachleute, dass dadurch Indikatoren von Kindeswohlgefährdungen oder Misshandlungen unter Umständen nicht rechtzeitig erkannt wurden bzw. werden. Wie der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Uwe Schwarz anmerkt, waren zwar Kindertagesstätten und Schulen dankenswerterweise bemüht, Betreuung da aufrecht zu erhalten, wo sie erforderlich ist. Die Unterbringung betroffener Kinder in sogenannten Notgruppen gestaltete sich in den letzten Monaten dennoch teilweise schwierig, weil einzelne Träger der Einrichtungen lange für die Prüfung der Dringlichkeit benötigten, wie Emunds hervorhebt.

Peter Traupe

Erschwerend so der Vorsitzende des Kreis-Sozialausschusses Peter Traupe, kommt hinzu, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst aufgrund der Belastung durch die Corona-Pandemie derzeit nicht in der Lage ist, die Kindergartenuntersuchungen durchzuführen, und die Schuleingangsuntersuchungen finden nur eingeschränkt statt. Es ist zu befürchten, beklagen die drei sozialdemokratischen Kreistagsabgeordneten, dass Kindeswohlgefährdung derzeit nicht rechtzeitig oder gar nicht erkannt wird,

Die SPD-Kreistagsfraktion bittet deshalb Landrätin Astrid Klinkert-Kittel um Mitteilung, welche Erkenntnisse dem Landkreis als Jugendhilfeträger vorliegen.

Gleichzeitig beantragen die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Kreistag, mit den Städten und Gemeinden ein Konzept zu erarbeiten, wie besonders gefährdete Kinder zukünftig bei Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten bspw. bei pandemischen Notlagen in sogenannten Notgruppen oder in anderen Formen betreut werden können und wie in solchen Lagen die Kindeswohlgefährdung rechtzeitig erkannt werden kann.