Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist in den Südniedersächsischen Landkreisen bisher vergleichsweise teuer. Wer in den Landkreisen Göttingen, Holzminden und Northeim künftig mit einem Linienbus reist, soll deutlich weniger dafür bezahlen.

Uwe Schwarz MdL

Das ist das Ergebnis von intensiven Beratungen der im Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) zusammengeschlossenen drei Landkreise. Der ZVSN übt die Aufgabenträgerschaft für die beteiligten Landkreise im ÖPNV aus.

Die SPD im Northeimer Kreistag konnte dabei mit dem sogenannten Sozialticket eines ihrer zentralen Anliegen durchsetzen, wie der Fraktionsvorsitzende Uwe Schwarz MdL (Bad Gandersheim) hervorhebt. Auf der bisherigen Preisgrundlage können Berechtigte von Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und XII künftig ein Monatsticket für 35 Euro erwerben und damit im gesamten Verbandsgebiet die Linienbusse benutzen.

Für die Northeimer SPD-Kreistagsfraktion hat der Einbecker Abgeordnete Peter Traupe an den Verhandlungen zur neuen Tarifstruktur teilgenommen. Er verweist auf weitere spürbare Entlastungen für Busreisende. So soll ein Einzelfahrschein künftig nicht mehr als 5 Euro kosten. Ein Zwei-Wege-Ticket für Auszubildende, die sowohl zur Berufsschule wie zum Ausbildungsbetrieb mit dem ÖPNV fahren, kostet künftig nur noch den Preis der kürzeren Strecke. Eingeführt wird außerdem ein Seniorenticket, und im Kindertarif wird es eine Rabattanhebung geben. Neu sein wird auch ein Jugendfreizeitticket für derzeit 15 Euro monatlich, das an Schultagen ab 14 Uhr und sonst ganztägig gültig sein wird.

In langwierigen Beratungen, betont Peter Traupe, konnte ein schlüssiges ÖPNV-Tarifkonzept für die drei südniedersächsischen Landkreise erarbeitet werden. Zusammen mit Uwe Schwarz betont Traupe, dass der Landkreis Northeim für die angestrebten Maßnahmen jährlich einen Betrag bis zu 1,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird. Darin enthalten sein wird auch das Auffangen möglicher Preiserhöhungen durch die beauftragten Busunternehmen für zunächst zwei Jahre.

Die beiden SPD-Politiker bedauern, dass es nicht gelungen ist, den Schülerverkehr für die Sekundarstufe 2 kostenfrei zu stellen. Ein derartiges Vorhaben hätten die beteiligten Landkreise finanziell nicht leisten können, deshalb haben die beiden anderen beteiligten Landkreise ihre Zustimmung zu dieser gemeinsamen Maßnahme verweigert. Aber, so betonen sie, durch die durchgängige Preissenkung mit der neuen Tarifstruktur seien künftig auch die Fahrten für die betroffenen Schülerinnen und Schüler günstiger.

Einen Dank spricht Peter Traupe an seine Kreistagskollegin Christel Eppenstein von der CDU und seinen Kreistagskollegen Irnfried Rabe von der FDP sowie die Dezernente nUljana Grube und Harald Rode für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Verhandlungskommission des Landkreises Northeim aus.

Mit der neuen Tarifstruktur wird sich der auch für Verkehrsfragen zuständige Wirtschaftsausschuss des Landkreises am 17. Februar befassen, danach soll der Kreistag am 28.Februar seine Zustimmung geben. Ebenfalls in dieser Zeit befassen sich die Kreistage der beiden anderen beteiligten Landkreise mit dem Thema, bevor anschließend die Verbandsversammlung des ZVSN den endgültigen Beschluss fassen soll. Start der neuen Tarifstruktur soll mit dem Fahrplanwechsel im ÖPNV im August dieses Jahres sein.