Die SPD-Fraktion im Kreistag des Landkreises Northeim lehnt eine Reduzierung der Notarztstellen in Bad Gandersheim und Uslar ab.
Mit großem Unmut wehren sich die SPD-Kreistagsabgeordneten gegen die seit Jahren praktizierte „Salamitaktik“ der Krankenkassen als Kostenträger. Zuerst forderten diese den Neubau einer neuen Rettungswache auf der grünen Wiese zwischen Einbeck und Bad Gandersheim. Wo die Ärzte dafür herkommen und untergebracht werden können, sollte der Landkreis klären. Dieser hatte daraufhin alternativ die Kooperation mit dem Landkreis Goslar initiiert, und seither ist die Rettungswache in Bad Gandersheim auch für Seesen und Clausthal-Zellerfeld im Landkreis Goslar zuständig. Dadurch sind für die Kostenträger unter dem Strich Rettungswachen eingespart worden. Als nächstes musste der Landkreis eine neue Rettungswache an der B64 bei Bad Gandersheim bauen, und kurz vor der Fertigstellung wird nun die Reduzierung der Notärzte gefordert und in Uslar und Bad Gandersheim soll insgesamt eine halbe Stelle gestrichen werden. Das alles ist für uns nicht hinnehmbar, betonen der Fraktionsvorsitzende Uwe Schwarz und der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Gesundheit im Kreistag, Peter Traupe. Wir stehen an der Seite der Menschen in den betroffenen Bereichen Uslar/Bodenfelde und Bad Gandersheim sowie im Harz und können ihre Ängste sehr gut verstehen, betonen die beiden SPD-Abgeordneten. Schon heute können die im niedersächsischen Rettungsdienstgesetz geforderten Eintreffzeiten von 15 Minuten insbesondere im Oberharz über den Notarztstandort Bad Gandersheim vor allem im Winter kaum realisiert werden. Wer die topografischen Gegebenheiten kennt, weiß was das für die Versorgung im Solling und auch die Harz-Städte Clausthal-Zellerfeld und Seesen im Landkreis Goslar bedeutet.

Peter Traupe
Peter Traupe

Deshalb schlägt die Northeimer Kreistags-SPD vor, dass Landrätin Astrid Klinkert-Kittel gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Goslar, Dr. Alexander Saipa bei den Kostenträgern nachdrücklich interveniert und auf eine Rücknahme dieser Entscheidung dringt. Dabei ist auch darauf hinzuweisen, dass in unserem ländlichen Raum derartige Entscheidungen nicht am „grünen Tisch“ getroffen werden können. Die Kostenträger und die beiden betroffenen Landkreise haben die gemeinsame Verantwortung, eine notärztliche Versorgung rund um die Uhr in allen Bereichen sicherzustellen, was bei einer weiteren Reduzierung der Notarztstellen eindeutig nichtmehr gewährleistet ist.
 

Die Erwartung der SPD im Landkreis Northeim dazu ist klar: Es muss bei den bisherigen Notarztstellen im Landkreis Northeim bleiben. Uwe Schwarz und Peter Traupe richten deshalb die deutliche Aufforderung an die Kostenträger, diesen nicht akzeptablem Schritt schnellstens rückgängig zu machen und die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern.