Viele Menschen halten Nahversorger wie z.B. Strom- oder Wasserwerkefür das Tafelsilber ihrer Stadt, Region oder Landkreis. Der eigentliche Schatz einer gesellschaftlichen Gemeinschaft ist ein funktionierendes Rettungssystem. Traditionell arbeiten im Rettungswesen Ehrenamtliche und Hauptamtliche intensiv zum Wohle der Gemeinschaft zusammen. Eine hohe soziale Kompetenz und ein Ehrenkodex lassen viele Helfer bis an ihren persönlichen Grenzen bzw. körperliche und seelische Erschöpfung arbeiten.

Das Ziel der Rettung muss erreicht werden, die Krise muss gelöst werden, das ist auch die Erwartung an die Rettungskräfte von uns Allen.

Wie die Abgeordnete Heidi Emunds aus Uslar für die SPD-Kreistagsfraktion Northeim betont, werden Retterinnen und Retter dabei auch mit Tod und Leid anderer Menschen konfrontiert, nicht selten werden diese Begegnungen als traumatisch empfunden. Auch werden Rettungskräfte heutzutage bei Einsätzen zunehmend beleidigt, angegriffen und behindert.

Was ist, fragt Emunds, wenn Helferinnen und Helfer mit diesen Belastungen allein nicht mehr fertig werden, wenn sich das Erlebte und Gesehene zu sehr in die Seele des Menschen eingebrannt hat? Wenn nicht mehr die Kraft bleibt, auch private oder berufliche Krisen zu bewältigen? Wie spreche ich die Kameradin oder den Kameraden an, wenn ich merke, dass es ihr oder ihm nicht gut geht? Wie gliedere ich ein Teammitglied wieder ein, wenn es eine Krise hatte? Das sind nur einige Fragen, die laut der Sprecherin der SPD im Brand- und Katastrophenschutzausschuss offen besprochen werden müssen.

„Unser von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen gemeinsames getragenes Rettungswesen ist ein Grundpfeiler der kommunalen und überregionalen Daseinsvorsorge und wir müssen mit Nachdruck erhalten und stärken. Die SPD-Kreistagsfraktion wird deshalb beantragen, dass Kriseninterventionsmanager und Notfallseelsorger in den Brand- und Katastrophenschutzausschuss des Kreistages eingeladen werden, damit sie ihre Arbeit vorstellen und öffentlich diskutiert und ggf. entschieden wird, ob und welche weitergehenden Maßnahmen im Landkreis Northeim erforderlich sind“, stellt Heidi Emunds fest.