Eine positive Bilanz der bisherigen Beschlüsse zur Schulentwicklung im Landkreis Northeim ziehen die Sozialdemokraten nach der Sitzung des Kreisschulausschusses am 20.Februar. „An keinem Schulstandort ist die derzeitige Prognose der Schülerzahlen zum Anlass genommen worden“, so der schulpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Dr. Hermann Weinreis (Uslar), „um kurzfristig die Aufhebung einer Schule vorzuschlagen. Damit sind die Interessen der Eltern und Schüler gewahrt.“

Nach Weinreis´ Angaben sollen allen in Betracht gezogenen Schulen auf Grund ihrer Stärken Entwicklungsperspektiven eröffnet werden, die eine Erhöhung der Schülerzahlen ermöglichen. Die Auetalschule in Kalefeld habe die Chance, durch ihre qualitativ gute Arbeit eine sichere Zweizügigkeit anzustreben. Nach den Beschlüssen schafft der Landkreis im notwendigen Umfang die baulichen Voraussetzungen für die Fortsetzung des Schulbetriebes in beiden Gebäuden. Weinreis: „Damit können die Eltern und ihr Umfeld ihren Beitrag leisten im Kampf um den Erhalt der Auetalschule.“ Bestandteil des Beschlusses sei aber auch, dass bei Schülerzahlen unter 28 im fünften Jahrgang nach gesetzlichen Vorgaben die Aufhebung der Schule eingeleitet werden müsse. „Niemand will das, doch die Klippe muss im Alten Amt umschifft werden.“

Nadine Seifert-Doods

Die schwierigen Fragen am Hubeweg-Schulzentrum in Einbeck, betont die Vorsitzende des Kreisschulausschusses, Nadine Seifert-Doods (Einbeck-Kreiensen), seien in vergleichbarer Weise beantwortet worden. „Gute Schulen wie die IGS-Einbeck und die Löns-Realschule“, so die Vorsitzende, „sollen nicht aufgehoben werden. Das gilt übrigens auch für die Haupt- und Realschule Kreiensen/Greene. Wir halten es für durchaus vertretbar, über die Entscheidungen der Eltern festlegen zu lassen, wie viele Klassen in jedem Jahrgang der IGS und der Realschule eingerichtet werden. Die offene Zügigkeit vermeidet Schulschließungen und Einschränkungen des Elternwillens. Statt einer Entscheidung am Grünen Tisch hat jeder seine Chance.“ Lediglich der größere Raumbedarf für eine konsequent integrative Beschulung müsse durch gemeinsame Nutzung von Gebäudeteilen gewährleistet werden. Dies entlaste auch den Haushalt des Landkreises, weil zunächst 7 Jahrgänge vorgesehen seien und sehr große Baumaßnahmen vermieden würden. Es hänge von den Beteiligten ab, ob der Schulfriede in fairer Konkurrenz so gewahrt werden könne. Die Voraussetzungen seien durch die Beschlüsse gegeben.

Simon Hartmann, SPD-Fraktionsvorsitzender

Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Simon Hartmann hebt ab auf die Vereinbarung der Mehrheitsgruppen SPD/Grüne und FDP/GfE, wonach eine vielfältige Schullandschaft und bestmögliche Bildungschancen auch in der Fläche im Landkreis Northeim erreicht werden sollen. In der Kreisstadt sei dies gewährleistet durch das Angebot der Thomas-Mann-Schule als Haupt- und Realschule und durch die befürwortete Umwandlung der Gerhard-Hauptmann Hauptschule und der Gutenberg-Realschule in eine gemeinsame Oberschule. Hartmann wörtlich: “Die Schulen haben die Schulform mit der geringsten Auflage bei den erforderlichen Schülerzahlen gewählt, was aus unserer Sicht erfolgversprechend und legitim ist. Das Mensa-Angebot im Rahmen der Ganztagsschule rundet dieses Projekt ab. Wir gehen auf Grund der nahezu einstimmigen Beschlüsse davon aus, dass Kreisausschuss und Kreistag unseren Vorschlägen folgen werden.“