Die rot-grüne Gruppe im Northeimer Kreistag weist die Kritik der CDU am Abstimmungsverhalten der Vertreter der Mehrheitsgruppe sowie der Eltern-, Schüler- und Lehrervertretungen in der Sitzung des Schulausschusses zurück. Der Antrag der Union auf Festlegung einer absoluten Mehrheit von Elternvoten für die IGS bei der nach den Sommerferien geplanten Befragung sei der durchsichtige Versuch, der Ermittlung des Elterninteresses den Charakter einer Abstimmung zu geben. Gruppen-Sprecher Dr. Hermann Weinreis (Uslar): „Wir haben dieses Ansinnen abgelehnt, da es eine Überfrachtung des Verfahrens darstellt, technisch keine Möglichkeit für ein solches Quorum bietet und vom Errichtungserlass für Gesamtschulen auch nicht vorgesehen ist. Statt dessen ist vom Schulträger eine Ermittlung vorzunehmen, ob die erforderliche Mindestgröße (96 Schülerinnen und Schüler je Jahrgang über mindestens 10 Jahre) erreicht werden kann.“ Ein Teil dieser Ermittlung sei, so Weinreis, das bekundete Interesse der Erziehungsberechtigten, das in die Abwägung der politischen Gremien des Landkreises einfließen werde. Erst dann werde der Landkreis einen entspechenden Antrag an die Landesschulbehörde richten.

„Zahlen, die in dem Errichtungserlass genannt werden, beziehen sich allein auf die Schülerinnen und Schüler“, so Weinreis weiter, „sie sollen eine stabile Prognose in Bezug auf die Lebensfähigkeit der IGS ermöglichen. Der Gesetzgeber hat wohlweislich auf die Nennung von Prozentzahlen wegen der jeweiligen Besonderheiten einzelner Schulstandorte verzichtet. Der CDU-Antrag würde aus den Informationsveranstaltungen vor Ort Mobilisierungskampagnen mit Wahlkampfcharakter machen und das wäre einer sachlichen Entscheidung absolut nicht dienlich. Wir weisen auch die Unterstellung zurück, dass die Gesamtschule in Northeim „durchgedrückt“ werden soll. Das Gegenteil ist der Fall: Nur durch das von der Gruppe unterstützte Verfahren schaffen wir die Voraussetzung für ein schulisches Angebot in Northeim, das dem Elternwillen differenziert Rechnung trägt.“