Die rot-grüne Kreistagsmehrheit hat jetzt die Schaffung von zwei Stellen zur Flüchtlingsbetreuung im Landkreis Northeim beantragt und den Kreis beauftragt, ein Konzept „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ aufzulegen." Wir stellen uns der Tatsache, dass aufgrund der vielen Krisenherde in der Welt unzählige Menschen um ihr Leben fürchten müssen, sei es aus religiösen oder ethnischen Gründen. Ihnen Schutz zu bieten, ist Verpflichtung der internationalen Staatengemeinschaft. Der Landkreis Northeim hat in diesem Jahr etwa 600 Menschen aller Altersgruppen aus Kriegs- und Krisengebieten aufgenommen, weitere Menschen werden noch in diesem Jahr folgen", so Peter Traupe (SPD), Kreistagsvorsitzender und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. "Wir wollen den Menschen, die teilweise traumatisiert nach Deutschland gekommen sind, schnellstmöglich Schutz und eine neue Heimat im Landkreis Northeim bieten."

„Wir stehen dafür, dass nach der schnellen Klärung der wichtigen Unterkunftsfrage die Fragen des Erwerbs der deutschen Sprache und die Integration in das gesellschaftliche Leben in den Städten und Gemeinden in den Fokus gerückt werden", ergänzt der stellvertretende Landrat Jens Hampe (Grüne).

Dazu müssen aus Sicht der Mehrheitsgruppe die vorhandenen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Strukturen im Landkreis aufgezeigt werden. Wichtig sei, die verschiedenen Angebote von Städten und Gemeinden, des Landkreises, der Kirchen, der Träger, aber auch Vereinen und Privatpersonen zu koordinieren und zu vernetzen. Die Menschen sollen vor Ort die notwendige Hilfe erhalten bei der Bewältigung der alltäglichen Lebensaufgaben und der Integration in die hiesige Gesellschaft. Die Mehrheitsgruppe freue sich auf Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten und Qualifikationen in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt einbringen wollen.

Hampe und Traupe weisen Versuche von konservativen Kreisen zurück, im Zusammenhang mit der Diskussion über die Aufnahme von Flüchtlingen deren rechtsstaatliches Verhalten zu hinterfragen. Es sei unanständig im Zusammenhang mit in Not zu uns gekommenen Menschen mahnend sofort den Zeigefinger zu erheben und an die Einhaltung von Recht und Gesetz zu erinnern. „Zu uns kommen Menschen und keine Kriminellen“, stellen die beiden Kreistagsabgeordneten fest.