Gruppe SPD/Grüne im Kreistag kritisiert die Prognosen der CDU zur Schulpolitik

Als „unverantwortliche Verunsicherung der Eltern aus parteitaktischen Gründen“ bezeichnet der schulpolitische Sprecher der Gruppe SPD/Grüne im Kreistag, Dr. Hermann Weinreis aus Uslar die jüngsten Stellungnahmen von CDU und FDP zum Thema Schulentwicklung. Weder die in die Anhörung gegebene Schulgesetznovelle der Landesregierung noch die erklärten Absichten der Mehrheit im Kreistag rechtfertigen aus seiner Sicht die „finsteren Prognosen“ von CDU und FDP. „Hier werden Ängste geschürt“, so Weinreis, „die in Bezug auf Schulstandorte das bewirken können, was an die Wand gemalt wird und das ist unverantwortlich.“

Der prognostizierte Rückgang der Schülerzahlen aller Schulträger, so Weinreis weiter, um 9% bis 32% im Landkreis Northeim sei die wahre Ursache für die Notwendigkeit der Veränderung von Schulstrukturen. Der bildungspolitisch von der Gruppe unterstützte Vorbehalt einer Aufrechterhaltung von Angeboten und Ausstattungen trotz kleinerer Klassen und Schulen werde nicht verhindern, dass auch die Northeimer Schulentwicklungsplanung auf den Prüfstand müsse. „Nicht hinnehmbar ist aus unserer Sicht aber das scheinbar sorgenvolle Fallenlassen von Standortnamen, die ohne tatsächliche Begründung als gefährdet dargestellt werden. Das Maß an Verunsicherung ist viel gravierender als der vermeintliche parteipolitische Gewinn, der sich für CDU und FDP aus derartigen Einschätzungen ergibt.“ Die Entfernungen zwischen einzelnen Standorten im Landkreis machten die Schließung z. B. von Gymnasien „ausgesprochen unwahrscheinlich“.

Außerdem entscheide das Land nicht über einzelne Schulstandorte und sei gerade dabei, die Privilegierung von integrierten Schulformen abzuschaffen. Die Wiedereinführung von G 9 an den niedersächsischen Gymnasien stärke im Gegenteil deren Angebote und mache sie den Gesamtschulen gegenüber wieder konkurrenzfähig. Weinreis: „Letztendlich entscheiden die Eltern durch die Wahl der Schule und der Schulform über die zukünftige Bildungslandschaft im Landkreis Northeim. Durch die geplante Schulgesetznovelle wird z.B. eine Elternbefragung, wie die in der Kreisstadt im nächsten Jahr, erst möglich, da die Gesamtschule und die Oberschule in ihrer ersetzenden Funktion gleichgestellt werden.“ Im Übrigen trage das Gesetz zur Erhöhung von Bildungschancen bei, indem es z.B. die Ganztagsschule stärke und die Weiterentwicklung der inklusiven Schule ermögliche.“