Die Niedersächsische Landesregierung hat sich in der Koalitionsvereinbarung zum Ziel gesetzt, die Beratungsstrukturen für ältere Menschen und ihre Angehörigen zu vereinfachen und übersichtlicher zu gestalten. „Der Landesrechnungshof bescheinigt in diesem Zusammenhang der früheren Landesregierung aus CDU/FDP einen „Wildwuchs von Beratungsstellen“ die nicht zu einer Verbesserung der öffentlichen Beratungsstrukturen geführt haben und gerade für Menschen in schwierigen Lebensphasen einen undurchsichtigen Dschungel von Zuständigkeiten darstellen. Gerade beim plötzlichen Eintritt eines Pflegefalles werden neben den Pflegekassen u.a. auch Pflegestützpunkte, Seniorenservicebüros, Mehrgenerationenhäuser, Familienzentren, Sozialverbände und Sozialdienste in der Beratung tätig, stellte Uwe Schwarz, Kreistagsabgeordneter und sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, fest.

Die neue Landesregierung wird den Vorschlägen des Landesrechnungshofes entsprechen und zum 1.7.2014 die Förderung der Seniorenservicebüros und Pflegestützpunkte zusammen führen. Pro Landkreis soll dann eine unabhängige Beratungsstelle durch das Land gefördert werden.

Die Förderung des für den Landkreis Northeim eingerichteten Seniorenservicebüros in Einbeck läuft in diesem Zusammenhang nach vier Jahren nunmehr zum 01.07.2014 aus.

„In unserer Gruppenvereinbarung von SPD und Grünen auf Kreisebene aus dem Jahr 2011, haben wir uns für den Erhalt von Seniorenservicebüros und dem Angebot in unserem Landkreis ausgesprochen. Wir brauchen weiterhin auch dezentrale Angebote für Seniorinnen und Senioren in der Fläche“, so Fraktionsvorsitzender Martin Wehner.

„Die SPD-Kreistagsfraktion vertritt die Auffassung, dass wir bei der Umsetzung der Richtlinie, die vorhandenen Angebote besser vernetzen und nicht zerschlagen wollen. Das gilt auch für das Seniorenservicebüro in Einbeck. Wir sind an einer guten zukunftsfähigen Ausrichtung interessiert“, so Martin Wehner weiter.

Die SPD-Kreistagsfraktion will daher vor der Entscheidung über zukünftige Beratungsstrukturen vom Landrat wissen, welche Beratungsangebote im Landkreis Northeim, wo und durch welchen Träger aktuell stattfinden und mit welchen Kosten diese verbunden sind. Insbesondere ist zu klären, wo überall eine Pflegeberatung angeboten wird und inwieweit eine Trägerunabhängigkeit für eine weitere Förderung gegeben sein muss. Die Rot/Grüne Mehrheitsgruppe hat die Entscheidung über die Vorlage der Kreisverwaltung erst einmal zurückstellt, bis die Antworten vorliegen.

Unabdingbar sind aus Sicht der Sozialdemokraten dann weitere Gespräche mit den Akteuren vor Ort, um am Ende eine tragfähige, flächendeckende Beratungsstruktur für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis zu erreichen.