Zunehmende Berichte von Eltern lassen vermuten, dass es im Bereich der Schülerbeförderung im Landkreis Northeim seit der Integration in den Linienverkehr zu Missständen kommt, die nicht akzeptabel sind und denen daher intensiver nachzugehen ist. Auch klagen Eltern und Schulleitungen immer wieder, dass Schülerinnen und Schüler wegen angeblich überfüllter Fahrzeuge nicht mitgenommen würden, wie Peter Traupe aus seiner Erfahrung als stellvertretender Vorsitzender des Schulelternrates einer Einbecker Realschule zu berichten weiß. Ein weiteres Problem stellt offenbar auch die rechtzeitige Bereitstellung der Busse an den Tagen der Zeugnisausgabe dar, an denen der Unterricht nach der dritten Stunde endet. Belegt wird dieser Eindruck durch eine in dieser Woche erschienene Untersuchung des ADAC über die Situation der Schülerbeförderung, die ebenfalls erhebliche Mängel beschreibt. Untragbar, findet Traupe, denn damit können sich Eltern im ländlichen Bereich nicht auf einen zuverlässigen Transport ihrer Kinder zur Schule bzw. nach Hause verlassen. Junge Menschen, die auf die Erfüllung des gesetzlichen Auftrages der Schülerbeförderung angewiesen sind, werden mit diesen Missständen benachteiligt.
Auf Initiative von Peter Traupe, der für die SPD Abgeordneter des Northeimer Kreistages ist, wird der Landrat jetzt in einem Antrag der Mehrheitsgruppe SPD/FDP aufgefordert, beim zuständigen Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen auf die Beseitigung der Mängel hinzuwirken. Außerdem soll der Beirat des Zweckverbandes häufiger tagen, damit die entsprechenden Missstände zeitnäher angesprochen und beraten werden können.
Der Fraktionen von SPD und FDP betonen, dass der Landkreis Northeim über die §§ 109 und 114 des Niedersächsischen Schulgesetzes angehalten ist, die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in einer ausreichenden Schülerbeförderung zu berücksichtigen, deshalb sei unverzüglich den Missständen entgegenzuwirken, so Traupe.