Der Vorsitzende des Kreisschulausschusses, Dr. Hermann Weinreis (SPD) aus Uslar weist in einer Stellungnahme seiner Fraktion zur Kritik der CDU am beantragten Schulversuch der KGS Moringen deren Argumentation zurück. Der Vorwurf, das Konzept der KGS, das mit dem Antrag auf Beibehaltung des Abiturs nach 13 Jahren als Schulversuch bestätigt werden soll, gehöre der Vergangenheit an und entspräche nicht dem Interesse der Schüler, sei völlig unrealistisch.
Dr. Weinreis: „Rückschrittlich ist vielmehr der Versuch, nun auch die Gesamtschulen in das Korsett eines dreigliedrigen Schulsystems zu stecken und ein verkürztes Abitur nach 12 Jahren zu erzwingen, das schon an den Gymnasien zu großen Problemen und Belastungen für die Schüler geführt hat.“ Einer Schule, die gerade 240 Schüler in den Jahrgang 5 aufgenommen habe und offenbar von vielen Eltern als willkommenes zusätzliches Angebot der bildungspolitischen Landschaft im Landkreis Northeim angesehen werde, Erfolglosigkeit vorzuwerfen, sei ein Argument ohne Grundlage.
Die Kreistagsmehrheit habe, so Weinreis, dem Antrag zugestimmt, weil der Schulträger diese Leistungen der KGS anerkennen und die Vielfalt des Bildungsangebotes, das dem Bedarf entspreche, aufrechterhalten müsse. Die verlängerte Schulzeit werde Zeiträume schaffen, um an der KGS moderne pädagogische Modelle, wie die Berufsorientierung und die individuelle Förderung der Schüler fortzuentwickeln. Das sei alles andere als Insel- Denken. Hingegen habe die CDU-Fraktion dokumentiert, dass sie am Interesse von Schülern, Eltern und Lehrern vorbei in vorauseilendem Gehorsam der Landesregierung gegenüber den Blick für die Realitäten vor Ort verliere. „Die KGS kämpft mit diesem Antrag um ihr Selbstverständnis als kooperatives System und schon deshalb ist ihr Erfolg zu wünschen.“